Der Pragdaggel

Der Pragdaggel

Die Sage geht schon lang durchs Land
dass einst ein Reittier wohl bekannt
durch die weiten Lande reiste
mit seinem Reiter köstlichst speiste
doch leider nur, das muss man sagen
an kalten und an heißen Tagen
stets Wasser nur zum Durste stillen
erhielt, anstatt nach seinem Willen
auch einen Tropfen Chardonnay
wie ihn der Reiter am Buffet
genüsslich trank, ohne zu denken
dem Reittier etwas einzuschenken.
Gekränkt war es dem Tier zu dumm,
das Viech nahm’s seinem Herren krumm
und hat ihn einfach von dem Rücken
abgeschüttelt wie die Mücken.
Frei vom Sattel und von Zwängen
versteckt es sich in Rebenhängen,
wo es letztendlich wohlverdient
sich selbst am Chardonnay bedient.
Den trinkt es nun tagein, tagaus
kommt kaum mehr aus dem Weinberg raus
und hat so quasi von alleine
vom Trinken stark verkürzte Beine.
Ein Pferdekopf und Rumpf vom Dackel,
so kommt es an mit Schwanzgewackel,
verteidigt streng sein Weinrevier,
der Pragsattel: sein Quartier.
Hier macht es Jagd auf Traubendiebe,
und erntet dafür Stuttgarts Liebe,
die niemals nie zu Ende geht,
solange hier ein Wengert steht.
Als Schutzpatron für feinsten Wein
steht der Pragdaggel schließlich ein.